Unsere großen Reise. 16.-22.06.25 Von Vosseslag bis Amiens 183 gefahrene km, + Zugfahrt 317 km.
- Stephie

- 22. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Juli
Wir haben auf den Campingplätzen oft nur schlechten Mobilfunk und kein W-Lan. Deshalb müssen wir mit neuen Einträgen immer warten bis wir eine gute Internetverbindung haben. Nur Instagram funktioniert auch mit schlechtem Mobilfunk. Vor allem die Bearbeitung der Fotos ist sehr aufwendig. Deshalb folgen einige Fotos hier in den nächsten Tagen.
Diese Woche hat uns trotz besserem Wetter nicht so gut gefallen und wir mussten unsere Weiterreise umplanen, dazu später mehr.
In Belgien fährt man am Meer so gut wie nur an riesigen Hotelbunkern vorbei. Das einzig schöne waren lustige und erstaunliche Skulpturen die entlang der Strecke stehen. In Ostende haben wir eine kleine Pause eingelegt und waren im Pandora-Shop meinen zweiten Anhänger kaufen. Wir sind dann zuerst zu einem falschen Campingplatz gefahren. Ich hatte online falsch gebucht da der Betreiber des anderen Platzes fast den gleichen Namen verwendet. Zum Glück haben wir dann aber den ersten echten Schattenplatz auf einer netten Zeltwiese bekommen. Weil wir keine Lust mehr auf Kochen hatten sind wir nach Nieuwpoort gefahren und haben dort erst Pfannkuchen und Apfeltarde zum Kaffee gegessen und später belgische Pommes mit XXL Frikandel. Nieuwpoort ist ein süßes, kleines, geschichtsträchtiges Städtchen.

Am 17.06.25 sind wir dann über die Grenze nach Frankreich gefahren. Auch hier am
Anfang nur Bettenburgen und vor allem ist Tagsüber immer Ebbe 🥴
In Frankreich wurde es dann etwas besser aber auch nur wenig Schatten während der Fahrt. Auf dem Campingplatz hatten wir dann ein kleines Fleckchen in den Dünen allerdings mit Stromanschluss. Der erste Platz wo sich dass mitnehmen des Toilettenpapiers gelohnt hat 🤪 Erst mal zum Meer und die ersten Spuren des D-Day anschauen. Leider wurde es am frühen Abend am Strand immer noch recht kühl. Aber endlich mal Flut 😃. Zum Abendessen gab´s dann Maggiesuppe mit extra Suppennudeln.

Der 18.06. war unser „Abenteuertag“ Wir folgen meist dem EuroVelo (EV) 12 und da gab´s ein im wahrsten Sinne des Wortes riesiges Problem. Es gab ein Umleitungsschild aber keinerlei sonstige Angaben und da nach ein paar Metern der normale Weg weiter ging sind wir nicht den Umweg gefahren. Unter einer kleinen Unterführung war dann ein Dreckhügelchen aufgeschüttet worden. Nun ja, so ähnliche Erlebnisse hatten wir schon öfter in den letzten Jahren und sind einfach mit den Rädern drüber. Aber dann standen wir mitten auf einer Baustelle vom Hafen bis zur nächsten Bundesstraße und die ursprüngliche Durchfahrt unter der Straße gibt´s nicht mehr und die Sonne brannte. Wir sind dann einfach über die Baustelle gefahren und haben eine kurze Rast gemacht. Wir haben erst keine Möglichkeit gefunden weiter zu kommen und dachten schon wir müssten die 5 km zurück und dann den 15km Umweg fahren. Wir saßen auf einem schon fertigen Parkplatz am Ende der Baustelle und ein Auto verirrte sich zu uns. Da war klar es muss einen öffentliche Weg geben. Leider war dieser Weg ein kleiner Teil einer Bundesstraße die wir eigentlich nicht hätten fahren dürfen. Aber es ging nicht anders. Kurz darauf waren wir wieder auf der richtigen Tour. 🤣 Weil wir dann erst knapp vor Toresschluss am Campingplatz waren ist Bernhard dann alleine einkaufen gefahren und ich habe schon mal alles aufgebaut. Abends gab´s dann auch lecker Essen: Reis mit Zucchini-Zwiebelpfanne und Steaks.
Wir hatten zum ersten mal das Gefühl dass wir uns langsam an die Fahrerei und die Sonne gewöhnen. Mein Bandana ist mit UV-Schutz ausgestattet und hält meinen Kopf auch ohne nass zu sein kühl.
Hier habe ich ein kleines Video-Experiment gemacht. 😁
Das klappt mit Zeitraffer aber nur wenn es nicht so viele störende Elemente gibt.

Der 19. war mein schlimmster Tag. Immer nur Felder, kein Meer, pralle Sonne und ich habe es keinen Hügel ohne schieben hinauf geschafft. 50 kg Gepäck inklusive Fahrrad bergauf schieben ist auch nicht so ohne aber mein Rücken hat das erstaunlicherweise gut verkraftet. Trotzdem, ich war ganz schön verzweifelt. Da aber auch Bernhard die Hügelfahrerei mit dem Gepäck sehr unterschätzt hat fühlte ich mich nicht ganz so unfähig 🥴 Und zuletzt mussten wir die Landstraße ohne Fahrradweg rauf. Die Abfahrten waren auch nicht so ohne weil wir mit dem vielen Gepäck nicht so schnell fahren können, das Risiko ist zu groß. Da haben unsere Bremsen auch ordentlich zu tun bekommen.
Die Kathedrale in Calais und das Café in dem wir Pause gemacht haben war toll aber ansonsten ist die Stadt nichts besonderes.
Ich habe dann noch in einem Hypermaché eingekauft. Da kann man sich wirklich drin verlaufen 😳
Da es auch hier nur Sonnenplätze zum campen gab haben wir das Tarp aufgestellt, das hat super als Sonnenschutz funktioniert.
Wir könnten natürlich kürzere Strecken fahren und somit der Anstrengung etwas entgegenwirken aber unsere eigentlichen Ziele sind Portugal und Italien. Da wir dort aber nicht erst im Winter ankommen wollen und uns beiden die Weiterfahrt schon ordentlich Angst macht werden wir umplanen.
Wir haben uns entschieden die Strecke bis Nantes abkürzen. Wir sind am 20.06. noch bis Le Portel gefahren und haben dann den Zug nach Amiens genommen. Von hier werden wir dann mit dem Zug nach Caen fahren und dort 5 Tage auf einem 5 Sterne Platz direkt am Meer verbringen. Ob und wie wir dann nach Le Mont Saint Michel kommen und dann weiter nach Nantes planen wir dann in den nächsten Tagen.
Die Fahrt am 20. nach LePortel war auch wieder sehr anstrengend und ich habe ca. die Hälfte der Km geschoben. Bernhard der Hulg ist jede Steigung gefahren. Aber auch er musste zwischendurch immer mal wieder anhalten und durchschnaufen. Da wir aber umgeplant haben hat mir die Strecke dann wieder Spaß gemacht. Die Sonne hat aber wieder ordentlich gebrannt. Der Campingplatz war mit dem Zelt miserabel. Eine huckelige Wiese mit Maulwurfshügeln, Mäuselöchern, und Sandflöhen; direkt am Hang mit praller Sonne und ohne Strom. Hier hat dann selbst das Tarp als Sonnenschutz nicht mehr viel leisten können. Aber wir haben Abends am Strand sehr lecker gegessen Porto au melon , Tagliatelles aus crevettes, Duo Poisson und Tarte aus abricots. Das hatten wir uns verdient 😁 Und danach haben wir den Sonnenuntergang genossen.
Den 21. haben wir dann mit der Planung verbracht waren am Strand (endlich mal bei Flut) und Abends bei meinem französischen Lieblingsgetränk Pastis noch mal nen tollen Sonnenuntergang überm Merr angeschaut.
Ein Schokoladen naschender Marienkäfer und eine einsame Robbe beim Muscheltauchen. Das mit den ungewöhnlichen Begegnungen die man auf so einer Reise macht passt, zumindest was die Tierwelt angeht. Wir hatten auch schon einen Campingplatz voller Kaninchen, ein Reh, Sandraupen, diverse Katzen usw.
Wir sind jetzt drei Wochen unterwegs abzüglich 4 Rest Days also 17 Tage und haben mit den Fahrrädern 620 km zurückgelegt (ohne die Zugfahrt).

Die Zugfahrt heute (22.06.25) hat ganz gut funktioniert. Morgens hat es leicht geregnet aber wir haben alles einigermaßen trocken einpacken können und waren relativ früh am Bahnhof in Boulogne sur Mer. Wir wollten eigentlich direkt nach Caen fahren, dort eine Nacht ins Hotel gehen und dann weiter zum Campingplatz. Leider fallen hier viele Züge aus und wir mussten ein wenig umdenken. Wir sind jetzt in Amiens und fahren morgen weiter nach Caen und dann direkt zum Meer. Das wird sehr ungewohnt sein im Bett zu schlafen. Und wir haben schon wieder viel Zeit auf der Terasse also draußen verbracht 😁 Das Wetter ist super nicht zu warm aber sonnig.
Amiens ist eine erstaunlich schöne Stadt mit schwimmenden Gärten und Jules Verne hat hier gelebt. Wenn wir das gewusst hätten wären wir etwas länger geblieben aber wir haben die Zugtickets schon. Ist in jedem Fall eine Reise wert.
Hier kostet die Mitnahme der Fahrräder in den Regionalen Zügen übrigens nichts. Und auch die Campingplätze sind erstaunlich günstig, meist um die 20 € mit Strom und Dusche.
Jetzt haben wir lecker gekocht, das Zelt im Garten getrocknet und ich sitze gemütlich am Esstisch zum schreiben 😉.
Guts Nächtle Ihr Lieben






























































































































































































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